Informationsveranstaltung zum Projektstand Aufwertung Innenstadt und aktuelles aus der Stadtkaserne

by | 30. April 2024 | Allgemein

Im Anschluss an unsere erste Generalversammlung informierte Roland Wyss zum Projektstand der Aufwertung Innenstadt und erzählte uns aktuelle Informationen aus seiner Arbeit im Projektausschuss der Stadtkaserne.

Projektstand Aufwertung Innenstadt

Begonnen hat das aktuelle Projekt am 15. Mai 2022 mit einer Volksabstimmung zum Rahmenkredit über 11.3 Mio Schweizerfranken für die Aufwertung der Innenstadt sowie, ob die Altstadt Autofrei wird. Der Rahmenkredit wurde vom Volk bewilligt und die Altstadt soll weiterhin mit dem Auto befahren werden können. Neu an diesem Vorgehen ist, dass zuerst die Gelder vom Volk gesprochen wurden und nun in einem nächsten Schritt das Projekt erarbeitet wird. Auf die Volksabstimmung folgten zwei Mitwirkungsverfahren. Aktuell hat das Tiefbauamt die Resultate der zweiten Mitwirkungsstufe in einer Broschüre veranschaulicht. Mit dem Bau müsste bis spätestens 2027 gestartet werden, da sonst die Bundesgelder für das Agglomerationsprogramm nicht mehr abgeholt werden könnten. Die Roadmap in der Broschüre der Stadt hält fest, dass beim Rathausplatz, Rheinstrasse und Zürcherstrasse (Vorstadt) Anfang 2025 begonnen werden sollte und bei der Promenade, Ringstrasse und Freiestrasse Mitte/Ende 2026 der Start geplant ist. In der Broschüre ist ersichtlich, dass der grösste Anteil der Investitionen in die Freiestrasse, Ringstrasse und Promenade fliessen werden. Für die Abschnitte Rheinstrasse, Rathausplatz und Vorstadt sind nur kleinere Anpassungen und Investitionen vorgesehen. Allgemein wird auf den sanierten Strassenabschnitten nach den Sanierungen Tempo 30 gelten. Unser Verein hat nachgefragt, ob auch Tempo 40 möglich wäre. Dies sei aufgrund von Lärmschutzgesetzen, an die sich die Stadt halten muss, nicht möglich. Es wird aber nicht eine 30er Zone sein, sondern eine Streckenbezogene Signalisation mit Temporeduktion. Auch ersichtlich aus der Broschüre der Stadt ist, dass pro Streckenabschnitt jeweils nur zwischen 130-150 Rückmeldungen aus der Bevölkerung kamen. Das ist aus Sicht des Vereins sowie auch der zuständigen Stadträtin schade. Man wird sich aber dennoch bei der weiteren Planung an diesen Rückmeldungen orientieren. Eine kritische Stimme aus dem Publikum meldete sich zu Wort, dass er sehr gewissenhaft eine ausführliche Rückmeldung mit Text abgegeben habe, diese aber im Stadtlabor nicht finden konnte.

Im weiteren Verlauf möchte die Stadt zusammen mit einer Begleitgruppe aus Anwohnern und anderen Interessensgruppen die Planung weiter vorantreiben. Unser Verein zusammen mit den Mitgliedern waren sich einig, dass ein Mitglied unseres Vereins dort vertreten sein muss sowie auch Vertreter einer IHK, Gewerbeverein, ASTRA oder ähnliches, die auch die Seiten der Benutzer der Strassen vertreten. Mobilität ist nämlich der Schlüssel zum Erfolg und Infrastrukturbauten sollten nicht vernachlässigt werden und allen einen Zugang ermöglichen, bestenfalls mit getrennten Trassees. Bei der Promenade könnte sich dort dann auch die Frage ob Baum oder Velo einen Platz erhalten ergeben. Wie sinnvoll es ist, dass Bäume den Velofahren den Platz wegnehmen ist dabei fraglich.

Aktuelles aus der Stadtkaserne

In der Stadtkaserne haben in der Zwischenzeit einige Abklärungen stattgefunden zum Thema Brandschutz, Denkmalpflege und den Altlasten. Der Brandschutz wird erst jetzt relevant, da das Gebäude nun nicht mehr dem Bund gehört, sondern der Stadt Frauenfeld und neu die Vorschriften der Gebäudeversicherung gelten. Das heisst es müssen Brandabschnitte gewährleistet werden, da verschiedene Nutzungen in die Stadtkaserne kommen werden. Da die Decken beim Hauptgebäude hauptsächlich aus Holz bestehen, wären da sicherlich hohe Investitionen notwendig. So müssen auch Fluchtwege geschaffen werden. Bei der Denkmalpflege geht man davon aus, dass nur wenig Veränderung im Innern möglich sein wird. Bei den Altlasten sind vor allem die Stallungen Süd betroffen, da diese zur schlechten Zeit ausgebaut wurden (Asbest). Ein weiteres Thema wird bei der Sanierung die Behindertengleichstellung sein. Auch dort erwartet man grosse Anpassung bei Lift und WC-Anlagen.

Um die Stadtkaserne weiter planen zu können, werden die drei bestplatzierten Architekturbüros aus dem ersten Architekturwettbewerb das Projekt Stadtkaserne noch vertiefter ausarbeiten und sich nun auf den Perimeter Stadtkaserne konzentrieren. Das Ziel des Wettbewerbs wird die Vision der Endnutzung sein, inklusive Markt Thurgau. Dazu kommen wichtige Faktoren wie die Durchwegung und Begrünung des Geländes. Die Jurierung wird Anfang 2025 erwartet.

Der erste Pioniernutzer ist bereits in die Stadtkaserne eingezogen. Das Restaurant Kaserne hat eine vertragliche Vereinbarung mit der Stadt und es war der Wunsch der Armee, dass dieser Pächter in die Stadtkaserne ziehen kann. Hier waren höhere Investitionen notwendig als erwartet, dies aufgrund des Brandschutzes. Als nächstes sollen dann die Stallungen Nord und Süd an Interessenten vermietet werden. Die Verträge werden befristet abgeschlossen. Beim Markt Thurgau wird direkt eine Endnutzung angestrebt. Ziel ist es die Gelder der TKB Partizipationsscheine in der vorgegebenen Zeit abzuholen.

Nach Schätzungen von Roland Wyss wird sich die gesamte Investitionssumme für den Endausbau auf 80-100 Mio belaufen.

Wie geht es nun weiter? Die Liegenschaft ist im Finanzvermögen der Stadt. Das heisst sie muss kostendeckend sein. Die Pioniernutzung wird eher der Belebung dienen und keinen grossen finanziellen Profit abwerfen. Aus Sicht des Vereins ist es immens wichtig, dass die Stadtkaserne schlussendlich Arbeitsplätze schafft und Steuereinnahmen generiert. Zudem müssen die TKB Gelder abgeholt werden, damit man dadurch finanzielle Unterstützung erhält. Ein grosses Problem bei diesem Projekt wird sein, dass (zu) viele mitreden. Daraus ergeben sich uns auch folgende Fragen: Ist die Stadtkaserne Aufgabe der Stadt? Sollte nicht besser eine Gesellschaft gegründet werden? Findet man allenfalls Investoren und die Stadt könnte dabei bleiben mit dem Startkapital von 20 Mio?

Wir sind der Meinung die Verantwortlichen der Stadt Frauenfeld arbeiten im Moment gut und haben das Projekt grossmehrheitlich im Griff. Dennoch ist es wichtig, dass vorausgeschaut wird und sich die Verantwortlichen genau diese Fragen stellen, die wir uns auch stellen.